Rust 'n Roll - Ratten & Retro Car Meeting 2013 in Pößneck

Wer meckern will wird auf jeden Fall etwas finden. Mimimi, viel zu viele Autos mit Roter Nummer. Mimimi, viel zu viele konzeptlos zusammengeklöppelte Ratten. Mimimimi, viel zu teuer. Aber mal ehrlich, wer meckert ist selber Schuld!

Im Konvoi reist es sich doch angenehmer.

Anreise

Viele sind bereits am Bonustag, also am Donnerstag, angereist. Was in jedem Fall eine gute Idee war. Einen Tag mehr Party, Staub und Anarchie - das lohnt sich schon. Als um 18 Uhr die Tore des Geländes geöffnet wurden standen bereits geschätzte 200 plus X Karren vor der Tür. Wenn das nicht mal nen Kompliment an die Veranstalter ist. Insgesamt ging das mit dem Einlass auch schnell von der Hand. Erstens hatte man als Besucher ja bereits in der Warteschlange angefangen zu feiern sowie erste Freunde und Bekannte getroffen und zweitens schleusten die Crewmitglieder die Gäste auch recht schnell auf das Gelände, ohne das man sich abgefertigt vorkam. Denn obwohl die Jungs und Mädchen zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Tage oder Wochen in das Event gesteckt hatten, war die Begrüßung wirklich herzlich.

Party on!

Programm war dann ja auch genug da. Freitag gab es die grandiose Electroparty mit den Altölrockern, die mir nun ein Paar Schuhe schulden, und dann der komplett vollgepackte Samstag. Da gab es zunächst das Hillclimbing und danach die Ausfahrt. An letzterer habe ich nicht teilgenommen. War mir zu stressig. Trotzdem toll, dass das überhaupt geht. Man stelle sich 500 Ratten vor, die im Konvoi durch die Gegend fahren. Das ist schon ne Show. Abends war der Tag dann nochmal so richtig vollgepackt. Zwei Bands heizten den Besuchern ordentlich ein, darunter die Rock'a'Billy Combo Boppin'B, Classic Rock wurde vom DJ Modde aufgelegt. Bei DJ Modde handelt sich um den amtierenden Bürgermeister von Pößneck. Schon alleine das gehört gefeiert. Und was machte die Crowd? Richtig, sie feierte. Die Pokalvergabe für's Hillclimbing und Besucherkarren waren dann das Finale des Abends.

Kindergarten

Verdammt, es war einfach immer etwas los. Auch für Kinder wurde etwas angeboten, so dass das Event langsam aber sicher immer familienfreundlicher wird. Zum Beispiel Kettcars oder Trampoline. Wer also statt geruhsamen Schwarzwaldurlaub oder Zooausflug seinen Sprösslingen mal an Altblech heranführen will, nutzt das Rust and Roll. Ratten sind für Kinder einfach – wie soll man sagen – magisch? Sie sind verrückt, komplett abseits dessen was man im Alltag sieht. Sie sind bunt, schrill und laut. Das spricht Kinder an. Und Menschen die das Kind in sich bewahrt haben. Jedoch muss man bei dem Ausdruck „familienfreundlich“ ja immer an „weichgespült“ denken. Aber den Eindruck hat's nicht hinterlassen. Es war einfach nur ne schöne Geste mit dem Kinderprogramm. Gut gemacht , Sourkrauts!



Bei dem Programm brauchte man auch zwischendurch mal eine Auszeit. Dafür bot sich das Freibad in Pößneck an, das auf den Ansturm von Auswärtigen bereits gefasst war. Abends wurde auch ein Shuttleservice angeboten. Und auch hier: Die Angestellten waren durch die Bank gut drauf und freundlich.


Anarchie light

Anarchie ist das was du draus macht. Naja. Wir haben was draus gemacht. Dennoch gab es Sicherheitsbestimmungen auf dem Festivalgelände. Burnouts waren verboten, Schrittgeschwindigkeit geboten. Wer zwei Mal gegen Regeln verstieß flog raus. Aber da musste man sich schon dumm für anstellen.

Viel Licht, viel Schatten?

Wie schon gesagt, waren die Preise nicht von schlechten Eltern. Damit meine ich nicht die 30 Euro für das Gesamtevent. Drei Nächte auf nem Campingplatz sind auch nicht unbedingt günstiger. Und da gibt es nicht ne fette Show. Wenn man das also mal so aufsattelt ging der Preis mehr als klar. Allerdings waren die Getränke und Speisen verdammich teuer, aber (abgesehen vom Kaffee) auch von guter Qualität. Ich fand's trotzdem happig was für das Essen genommen wurde. Aber man musste ja auch nicht. Denn wem es zu teuer wurde, konnte ja auch auf selbst mitgebrachte Vorräte zurückgreifen. Halb so schlimm also.

Fahrender Schrottplatz

Mal ehrlich? Was erwartet man von einem Event wie dem Rust and Roll? Um es vorweg zu nehmen: ich mag die ehrlichen Ratten lieber. Also die, die auf schwarzer Nummer laufen und im Alltag bewegt werden. Und am allerliebsten sind mir jene, die gereift sind. Zum Beispiel ein schön verwitterter Kadett C. Andererseits: wenn hinter einer (fahrbaren) Trailerqueen oder einem Fünftageskandidaten ein geiles Konzept steht, bei dem man sieht dass jemand Arbeit und Gehirn investiert hat, ja warum denn nicht? Es geht um den Spaß und nicht um Fame. Denn wer nur auf Pokale aus ist, der hat beim Rust and Roll schon verloren!

Wollen wir mal ehrlich sein. Ich bin momentan nicht in der Lage sachlich zu bleiben. Und das will ich auch gar nicht. Das Rust and Roll ist einfach ein Muss. Und mich wundert das wirklich. Denn ich bin weder ein Fan von Autotreffen noch von Festivals. Warum gefällt mir das R'n'R also so gut? Es ist wohl das Gesamtkonzept was das ganze so gelungen macht. Also,man sieht sich – spätestens 2014.

PS: Wer noch mehr zu dem Thema Lesen will schaut mal beim KLE vorbei. Und für Tonnenweise Bilder wäre die Facebookseite von - RAT LOOK Germany - eine tolle Option.

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