Frivoles miteinander auf dem

Das Kustom Kulture ist wie die meisten schönen Dinge im Leben. Das erste Mal ist unvergesslich. Und man will es danach immer wieder. 

Brüder im Geiste. Admiral und Chevelle.
Vor dem Eingang war ordentlich was los. Ob diese Käfer...
Als ich vor ein paar Jahren das erste mal die Veranstaltung besuchte, war es einfach ein totaler Overflow an Eindrücken. So was hatte ich in meinem damals noch jungen Leben noch nicht erlebt. Fauchende V8 Motoren, die abgedrehtesten Kisten, Freaks über Freaks (im positiven Sinne) und Atmosphäre pur. Doch mit den Jahren nutzte sich das ganze etwas ab.
...oder dieser Kübel. Luftgekühlt geht halt immer. Das ist übrigens keine Fotomontage. Das Ding stand da wirklich so.
Nicht falsch verstehen. Es war immer noch töfte. Mal heißer als Brigitte Bardot und ein anderes Mal sumpfiger als die Watergate Affäre. Aber immer spannend. Doch die Location ließ immer mehr zu wünschen übrig. Denn wenn man Jahr für Jahr im besagten Schlamm versinkt, mag das ja dem geneigten Rock am Ring-Besucher ein Gefühl von „nach Hause kommen“ geben. Den Autofan hingegen nervt es, weil letztes Jahr gefühlte 40% des Platzes nicht belegt waren. Es ging schlicht nicht, weil man sonst das Deutsche Archäologische Institut zur Bergung der Hot Rods hätte hinzuziehen müssen.
Euros waren auch willkommen. Zum Beispiel dieser Buckelvolvo.
Wenn ich den Grill richtig deute müsste das ein BMW sein. Was auch immer. Er ist der Beweiß das Kleinwagen in mattschwarz nicht immer "möchtegern" aussehen müssen.

Und der hier müsste ein Citroen sein.

Stellungswechsel

Naja. Und wie es bei vielen schönen Dingen so ist, tut der Stellungswechsel manchmal ganz gut. So wanderte der Roddercircus kurzerhand nach Herten auf die Zeche Ewald ab. Und mein Gott, das ganze Festival war weit mehr als in den vergangenen Jahren. Die Veranstalter nutzten klug die Begebenheiten des Geländes und vor dem Haupteingang ging die Show bereits los.

Gratisvergnügen

Neben „wunderschönen“ französischen Neuwagen parkten dort auch diverse Old- und Youngtimer aus Europa und den Staaten. Richtig krasse Rods und Customs gab es bereits hier zu sehen. Und das Ganze ohne einen Penny Eintritt. Wer das Gratisvergnügen ausweiten wollte, drehte noch eine Runde über das Campingareal. Was manchen auch durchaus reichte. Doch ich behaupte, man verpasst trotzdem so einiges.
Verrückte Volkswagen mit V8 gab es auch.

Einmal sogar mit dem Motor am "richtigen" Ende.

Mehr als Petting

Wer mehr als Petting wollte, musste aber tief in die Tasche greifen. 20 Euro kostete die Tageskarte. Das kann man jetzt sehen wie man will. Nach ner guten Stunde hatte man gefühlt alle Karren begutachtet. Weil permanent Exponate hinzukamen oder das Gelände verließen, hatte man auch noch Stoff für die nächsten 1,5 Stunden. So gesehen war der Eintritt zu teuer. Ich behaupte allerdings, dass der Preis gerechtfertigt war. Denn neben dem üblichen Swapmeet fand eine kleine Tattooconvention in einem wunderschönen Teil der Zeche statt, zudem gab es Shows und Party an jeder Ecke. Und es gab die Zeche.

Details, Details, Details. Wer nur mit dem Handy schnelle Fotos macht, und sich keine Zeit für die Karren nimmt, ist - mit verlaub - ein IDIOT. Davon gabs übrigens genug.
 Die machte viel vom Charme der diesjährigen Ausgabe des Kustom Kulture aus. Alles fügte sich harmonisch zusammen und es gab überall etwas zu entdecken. Stilecht in einen Gebäudeteil schmiegte sich eine Halfpipe, als hätte sie nie woanders gestanden, dort ein kleiner Stand für exquisite Einzelanfertigungen, daneben wieder eine geile Karre. Wer es unbedingt schlechtmachen will sagt, dass alles sehr versprengt war. Doch das sehe ich anders. Da war durchaus ein Konzept hinter. Und eben dieses Neuentdecken macht ja Spaß, wie wir wissen.

Von Gummi und Kopfbedeckungen

"Safety first" war leider nicht überall angesagt. Oder zum Glück? Permanent tuckerten Chopper herum – auch auf öffentlichen Straßen. Leider unbehelmt. Das sorgte zwar dafür, dass man sich an die Zeit der freien Liebe erinnert gefühlt hat, war aber natürlich illegal. Kann mir aber egal sein. Ist ja nicht meine Birne die sich auf dem Asphalt verteilt. Für den Zuschauer ebenfalls stimulierend waren gelegentliche Burnouts auf der Zufahrtsstraße. Das hörte sich in etwa so an: WRRRROOOOOOAAAAAMMMMMMMMM, QUIIIIITSCH gefolgt von einem wütenden HUUUUP. Denn die Burnies wurden mitten im öffentlichen Verkehr mit Anbindung zum nahegelegenen Wohnviertel gezogen. Ich behaupte, dass sich damit einige der coolen Outlaws ins eigenen Fleisch schnitten. Denn die Polizeipräsenz nahm immer weiter zu. Und wer weiß, welche Auflagen dadurch für das nächste Jahr entstehen könnten. Ich hoffe auf das Beste und darauf, dass es auch nächstes Jahr diese endgeniale Sause wieder geben wird.
Best of Show. Zumindest meiner Meinung nach.

1 Kommentar:

  1. Sehr Toller Bericht !

    Schicke Foto´s und review... macht lust aufn teil 2 ?

    gruß Ron

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